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Flüchtlinge nicht zu Sündenböcken machen

Pressemitteilung Tag des Flüchtlings am 29. September 2023

28.9.2023

Dr. Reza Hussein

Der bundesweite Tag des Flüchtlings, der stets am Freitag innerhalb der Interkulturellen Woche stattfindet, soll auf die Situation von Schutzsuchenden in unserem Land aufmerksam machen. „Meine Hoffnung ist, dass an diesem Tag endlich einmal die Flüchtlinge selbst und ihre Geschichten sowie ihre oftmals prekäre Lebenssituation in Deutschland im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen und nicht irgendeine neue menschenfeindliche Idee zur Abschiebung oder Abschreckung“, erklärt Dr. Reza Hussein, Vorsitzender des Integrationsrates der Stadt Soest. Im Rahmen der Interkulturellen Woche veranstaltet die Stadt Soest mit verschiedenen Kooperationspartnern den Tag des Flüchtlings am 29.09.2023 mit einem großen Familienfest im Soester Süden mit vielfältigem Rahmenprogramm für Jung, Alt, Groß und Klein. Mit viel Spiel und Spaß möchten wir gemeinsam ins Gespräch kommen, uns neue Räume der Begegnung, der Austausch schaffen, gemeinsam lachen und zusammenfinden, so der Integrationsrat.Immer neue Vorschläge zur Drangsalierung Schutzsuchender schließen an die rechtspopulistisch dominierte Debatte zur Änderung der Asylpolitik, Migration und sogar ist von Re-Migration die Rede. Allem Anschein nach greift wiedereimal der Reflex, Flüchtlinge für gesellschaftliche oder wirtschaftliche Probleme verantwortlich zu machen. Vor dem Hintergrund wachsender Lebenshaltungskosten und der Verdichtung weltweiter Krisen, wie der einsetzende Klimawandel oder der Krieg in der Ukraine machen sich Unsicherheit und Zukunftsängste in der Bevölkerung breit. Reza Hussein: „Flüchtlinge sind in dieser Situation gern gesehene Sündenböcke. Ihre Not wird genauso verkannt wie die Chancen, die mit Einwanderung einhergehen. Eine alterndeGesellschaft, die dringend Fachkräfte benötigt, muss aufhören, sich in unbelehrbarer Renitenz gegen die Realität eines Einwanderungslands zu wehren. Man soll die Einwanderung als Chance sehen und die Fachkräfte, die reichlich in Unterkünften vorhanden sind, nutzen.“„Ich bin mir der problematischen Unterbringungssituation in den Kommunen und auch in unsere Stadt Soest durchaus bewusst. Trotzdem steht außer Frage, dass wir Flüchtlinge menschenwürdig aufnehmen und ihnen eine echte Perspektive bei uns geben müssen – egal welche Herkunft sie haben. Hier brauchen die Menschen in Unterkünften wie zum Beispiel ZUE fachmännischeBetreuung durch Pädagogen. Hier soll die intensivere Betreuung durch Fachkräfte in Vordergrund stehen. Somit werden Konflikte mit Anwohner/innen und Mitbürger/innen reduziert werden können, schlägt Reza Hussein vor. Menschlichkeit, Zuversicht und vorausschauendes Planen sind jetzt gefragt“, so der Vorsitzender abschließend.